In unserer zunehmend durch bewaffnete und kriegsähnliche Konflikte, ungerechte Umvertei-lung von Ressourcen, Hunger, Klimakatastrophen und Flüchtlingskrisen geprägten Welt haben Literatur , Kunst und Wissenschaft mehr denn je eine gesellschafts- und völkerverbindende Rolle zu spielen. Der Kulturverein Initiative AFRIEUROTEXT und die AFRIEUROTEXT Buchhandlung sind fest davon überzeugt, dass Literatur, Kunst und Wissenschaft nicht nur Brücken zwischen Kulturen baut, sondern sie stiften sozialen Frieden. Österreich ist ein EU-Land und pflegt unterschiedliche Beziehung zu anderen Ländern der Welt. Es ist daher ein Mehrwert für unser wertvolles soziales bzw. kulturelles Feld Österreich, wenn den in Österreich lebenden Menschen die Zusammenhänge unserer Welt im Sinne einer Kultur des Dialogs, des Austausches und des Friedens differenziert verständlich sichtbar gemacht werden. Vorliegendes Projekt setzt sich daher zum Ziel, durch unterschiedlich gestaltete und geartete künstlerische und kulturelle Veranstaltungen, das Bewusstsein der breiten österreichischen und europäischen Zivilgesellschaft – im Sinne einer bildungspolitischen Partizipation – auf die Zusammenhänge unserer Gegenwart aufmerksam zu machen. Dadurch wird ein Aufbrechen überlieferter verkrusteter Denkweisen ermöglicht. Es geht darum, ein Umdenkprozess auszulösen. Dieses Projekt bettet sich in die Vision und Mission von AFRI-EUROTEXT ein, einen nachhaltigen Beitrag zu einer Kultur des Austausches, des Dialogs, des Friedens und des differenzierten Denkens und Handelns österreich- und europaweit zu leisten. AFRI-EUROTEXT legt viel Wert auf Texte bzw. auf die „Textualität“ unserer Welt. Texte, [seien es literarische oder (nicht)literarische] vermitteln einen tiefgehenden Blick in Themen und Anliegen jeweiliger Gesellschaften. Texte können zu einer differenzierten Betrachtung soziopolitischer, volkswirtschaftlicher Verhältnisse, Strukturen und Verfassungen afrikanischer und europäischer Gesellschaften sowie zu einer Kultur der wechselseitigen Achtung und des Friedens beitragen. Der AFRI-EUROTEXT Textbegriff ist – über das geschriebene oder gesprochene Wort hinaus – im breiteren Sinne als Hinweis auf die Relationen, Kontingenzen und Kontiguitäten, als Hinweis auf die gewebeartigen Dimensionen unseres Alltags zu verstehen. Die Auseinandersetzung mit Texten für eine Kultur des Austausches, des Dialogs, des Friedens und des differenzierten Denkens und Handelns gehört zu den Wesensmerkmalen einer demokratischen Kultur. In diesem Zusammenhang fanden 08 (acht) Veranstaltungen statt.
Podiumsdiskussion: MIGRATION AUS AFRIKANISCHER PERSPEKTIVE BETRACHTET
Diese AFRIEUROTEXT Veranstaltung fand am 08.11.2018 von 19 bis 21 Uhr in den Räumlichkeiten des Presseclubs Concordia im 1. Wiener Bezirk. Migration aus Afrika nach Europa ist zum Thema Nummer eins der Innen- sowie Außenpolitik zahlreicher EU-Länder gemacht worden. Ein brenzliges Thema, zu dem alles Mögliche erzählt wird. Bestimmte Parteien haben aus dem Migrationsthema ihr „Wirtschaftsmodell auf nachhaltiger Basis“ gemacht. Heißt das Verbarrikadieren der EU-Außengrenzen, dass die Migration aus Afrika nach Europa wirklich eine Lösung gefunden hat? Statistiken und Fakten belegen, dass 85% der Migration von AfrikanerInnen sich doch vorwiegend innerhalb des afrikanischen Kontinents selbst abspielt und die Migration von AfrikanerInnen nach Europa nur 25% der globalen Mobilität der AfrikannerInnen repräsentiert. Vor diesem unbestreitbaren statistischen Hintergrund müssen wir bitte beginnen, bestimmte Fragen auf den Kopf zu stellen, wie Achille Mbembe, Kameruner Politikwissenschaftler, es nahelegt. Wir haben nur diese eine Welt und sind dazu gezwungen, diese unsere gemeinsame Welt zu teilen, gewollt oder ungewollt. Und dies gerecht. Ist es nicht an der Zeit die Frage der Umverteilung der Ressourcen unserer Welt ernsthaft auseinanderzusetzen? Ist es nicht an der Zeit z.B. die bisher strukturell andauernden ungleichen Handelsbeziehungen zwischen Europa und Afrika unter die kritische Lupe zu nehmen. In den wirtschaftlichen Bereichen, wo europäische Länder wenig Expertise aufweisen können, werden protektionistische Maßnahmen eingeführt. Jedoch predigen die EU und der Internationale Währungsfond die Wunder der wirtschaftlichen Liberalisierung vor allem in wirtschaftlichen Bereichen, in denen vor allem EU-Länder einen Wissensvorsprung einen Wissensüberschuss (das heißt auch „Machtplus“) vorweisen können, sprich Afrikanische Volkswirtschaften „tricksen“ können. Afrikanische Märkte werden dann von eu-subventionierte Produkte überflutet. Konsequenz: Die afrikanischen SubsitenzbäuerInnen stehen da vor ihren geernteten verfaulenden Zwiebeln- oder Reisernten, die keinen AbnehmerInnen finden, weil importierte Zwiebeln aus Holland u.a. billiger angeboten werden. Vor solchen harten Fakten, ist es an der Zeit aus einer emotional geführten Migrationsdebatte auszusteigen, um künftighin eine (bitte) faktenbasierte Migrationsdebatte zu führen. Eine spannende und ergötzende Debatte fand statt.
Podium
Dr.in Melita H. Šunjić, Migrationsexpertin, Executive Director of „Transcultural Campaigning“, leitende Kommunikationsexpertin des UN Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR)
Tina Leisch, Menschenrechtsaktivistin, Film-Text und Theaterarbeiterin
Mag. Abdallah Salisu, Forscher (internationale Politik und EU-Recht)
Irène Hochauer-Kpoda MA, Menschenrechtaktivistin, Migrationsberaterin, Sonderbeauf-tragte der Burkinabè Diaspora und Veranstaltungsmanagerin bei VIDC
Begrüßung: Dr. Astrid Zimmermann, Generalsekretärin des Presseclubs Concordia
Moderation: Dr. Daniel Romuald Bitouh, Lektor für Afrikanische Literatur am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien und Leiter von AFRIEUROTEXT (Buchhandlung und Kulturverein)
NB: Diese Veranstaltung fand im Rahmen der Lesewoche der Buchmesse Wien 2018 statt.
Eine Veranstaltung von AFRIEUROTEXT (Buchhandlung und Kulturverein) in Kooperation mit dem Presseclub Concordia
Hier ein paar Fotos und Videos:
BUCHPRÄSENTATION VOM UND GESPRÄCH MIT DEM
KONGOLESISCHEN SCHRIFTSTELLER EMMANUEL MBOLELA
Diese AFRIEUROTEXT Veranstaltung fand am 13.10.2018 von 14 bis 18:00 Uhr in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung statt. Das gesellschaftspolitische Engagement von Emmanuel Mbolela, Schriftsteller aus der Demokratischen Republik Kongo, hat mit und seit seiner Flucht aus dem Kongo ein anderes Ausmaß angenommen. Sein Roman Mein Weg vom Kongo nach Europa soll deswegen wachrütteln, soll einen Schlag auf den Schädeln und Sand im Getriebe der (Ohn-)Macht sein. „Emmanuel Mbolelas Buch ist deshalb so beeindruckend, weil es nicht nur ein Buch der mutigen, detailgenauen Brandmarkung ist, sondern auch ein Buch der unausrottbaren Hoffnung. Ein Buch des Widerstandes [und] des Aufstandes des Gewissens“. (Jean Ziegler).
Das Gespräch setzte sich zum Ziel, kontrapunktisch die Um-, Miß- und Zustände im gegenwärtigen Kongo zu erwägen, mit Mbolelas Roman als Gesprächshintergrund. Auf dem Podium saßen Schriftsteller Emmanuel Mbolela und Dr Alexander Behr, der mitdiskutierte und für den Schriftsteller Mbolela vom Französischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzte. Gastgeber war AFRIEUROTEXT (Buchhandlung und Kulturverein), vetreten von Dr. Daniel Romuald Bitouh, Lektor für Afrikanische Literatur am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien und Leiter von AFRIEUROTEXT. Diese Veranstaltung stand unter dem Zeichen einer Kooperation mit der Lehrveranstaltung von Frau Mag. Dr. Marietta Deak, Lektorin am Institut für Soziologie der Universität Wien. Die gesamten TeilnehmerInnen der Lehrveranstaltung von Frau Dr. Deak waren beim Gespräch anwesend und an der Diskussion aktiv beteiligt. Herr Simo INOU, Gründer und Chefredakteur von fresh Magazine nahm auch aktiv am Gespräch teil. Nach dem Austausch klang die Veranstaltung mit einem köstlichen afrikanischen Buffet gemütlich aus. Hier Videos und Photos
Auftaktbuchpräsentation und Podiumsgespräch
Titel des Buches: HARTE TROPEN I
Diese Veranstaltung fand am 09.10.2018 im Wiener Literaturhaus. Seidengasse 13, 1070 Wien.
Harte Tropen I – so lautet der entstehende Erstlingsroman des engagierten Germanisten, Afrika-, Literatur- und Kulturwissenschaftlers Daniel Romuald Bitouh. Es ging an dem Abend darum, den entstehenden Roman (HARTE TROPEN) auszugsweise zu besprechen und zu präsentieren. Der Roman schildert u.a. die bedenklichen Konstellationen, in denen Subjekte in afrikanischen Ländern südlich der Saharawüste tagtäglich mit enthumanisierenden und nekropolitischen Machtdispositiven konfrontiert sind und wie sie trotzdem versuchen, aus dem Nichts ein lebenswertes Leben hervorzuzaubern. Subjekte, die mit Mächten konfrontiert sind, die sie irgendwie wegwischen wollen, und deren (Über-)Leben sich als eine ständige Auseinandersetzung mit unterschiedlichen strukturellen Gewalten auffassen lässt. Hier ein paar Fotos:
ON NELSON MANDELA´s LEGACY
„For to be free is not merely to cast off one´s chains but to live in a way that respects and enhances the freedom of others.”
Diese AFRIEUROTEXT-Veranstaltung fand am 03.08.2018 von 19:00 bis 22:00 Uhr mit südafrikanischer Literatur und südafrikanischer Kulinarik in Kooperation mit SADOCC in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung (Lassallestrasse 20/3, 1020 Wien) statt. Frau Liana Hattingh, Botschaftsrätin an der Botschaft der südafrikanischen Republik und der ständigen Vertretung der Republik Südafrikas in Wien/Österreich, hat den Kulturverein AFRIEUROTEXT sowie die AFRIEUROTEXT Buchhandlung durch Ihre Anwesenheit bei dieser Veranstaltung geehrt. (siehe Videodokument).
AFRIEUROTEXT bedankt sich bei der südafrikanischen Botschaft in Österreich, bei all den Gästen, die bei dieser Veranstaltung anwesend waren sowie bei Dr. Walter Sauer (Vorstand von SADOCC). Nach der Veranstaltung stand südafrikanischer Kulinarik im Zeichen der Interkulturalität im Mittelpunkt: Maniokblätter in Erdnussbutter mit Reis oder Yamswurzeln gegen freiwillige Spende für das AFRIEUROTEXT-Projekt BISE (http://www.afrieurotext.at/?page_id=154 ). Der Kulturverein AFRIEUROTEXT ist allen sehr dankbar, die durch ihre regelmäßigen Spenden das Vorantreiben des AFRIEUROTEXT-Projektes BISE unterstützen. Hier ein paar Fotos und Videos:
Videodokument: Eröffnung (On Nelson Mandela´s Legacy)
Videodokument: Südafrikanisches Büfett nach der Veranstaltung
Achille Mbembe beschreibt das Post-Apartheid-Südafrika als ein Land, in dem sich die Zukunft unserer Welt anders abspielt als in Europa. Ein Land an einem paradoxen Scheideweg. Südafrikanische SchriftstellerInnen und DichterInnen wie Koleka Putuma, Antje Krog, Niq Mhlongo, Sello Duiker, Ivan Vladislavik, Imran Covaadia oder Mark Behr unterstreichen jede/r auf eigene Art und Weise die Komplexität des Schreibens im gegenwärtigen Südafrika. Der 18. Juli 2018 steht für den 100. Geburtstag von Nelson Mandela, einer politischen Figur globaler Dimension, die in die Weltgeschichte unsterblich als eine Persönlichkeit eingegangen ist, die nachhaltig nicht nur für das Ende und die Beseitigung des Apartheid-Regimes in Südafrika gewerkt und gekämpft hat, sondern er hat durch seine unermüdliche Friedensarbeit den Grundstein für ein friedliches Zusammenleben im Post-Apartheid-Südafrika gelegt. Nelson Mandela wurde dadurch zur Inspirationsquelle für Millionen von Menschen weltweit und bleibt unauslöschlich im globalen Kollektivgedächtnis. Anlässlich seines 100. Geburtstages findet in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung eine Diskussion über die Figur Mandela, sein Vermächtnis sowie über aktuelle Verhältnisse in der sog. Regenbogennation statt. Diese Veranstaltung stellt die südafrikanische Literatur sowie das Schreiben in der sowie über die Post-Apartheid-Gesellschaft in den Mittelpunkt. Werke unterschiedlicher südafrikanische AutorInnen wurden präsentiert. Unterschiedliche AkteurInnen aus der in Wien lebenden südafrikanischen Gemeinschaft sowie aus der österreichischen Zivilgesellschaft tauschten Gedanken über das Werk Nelson Mandelas aus und analysierten konstruktiv und produktiv derzeitige Verhältnisse in Südafrika.
POSTKOLONIALITÄT DENKEN
(Lesung, Gespräch und Buchpräsentation)
Diese Veranstaltung ereignete sich am 29. Juni 2018 ab 19:00 Uhr in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung Lassallestrasse 20 / Tür 3, 1020 Wien. Der Arbeitskreis Kulturanalyse war an dem Abend in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung zu Gast. Nach der Lesung setzte sich der Gesprächabend um ein köstliches Afrikanisches Büffet fort, vom AFRIEUROTEXT-Catering vorbereitet. hier ein paar Fotos:
und ein Video: afrikanisches Büfett nach der Buchpräsentation
Das Buch betitelt Postkolonialität denken, der 2017 beim Wiener Verlag Praesens erschienen ist, versammelt Beiträge eines Humboldt-Kollegs, das 2014 in Lomé (Togo) zum Thema Germanistik als Sprach- Kultur- und Geschichtswissenschaft: Der ’neue deutsche (Kolonial-) Roman‘ und die postkolonialen, kulturwissenschaftlichen und interkulturellen Studien stattfand. Ziel der Tagung, einer Kooperationsveranstaltung zwischen Vertreter_innen der Université de Lomé und der Universitäten Wien und Bremen war es, gemeinsam den aktuellen Entwicklungen postkolonialer germanistischer Forschung nachzugehen und zugleich an einem Projekt zu arbeiten, dessen Ort der wissenschaftlichen Begegnung und der Wissensproduktion nicht Europa, nicht ‚der Westen‘ sein sollte, sondern die ehemalige Kolonie, das vermeintlich ‚Andere‘ oder auch der sogenannte „Rest“ (Stuart Hall). Große Teile des wissenschaftlichen und künstlerischen Outputs der Tagung sowie Dokumentarisches sind hier zur Nachlese versammelt und aufbereitet.
Begrüßung und Moderation
Daniel Romuald Bitouh, Lektor für Afrikanische Literatur am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien und Leiter des Kulturvereins AFRI-EUROTEXT
Die Lesung
Matthias Schmidt, Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker & Ursula Knoll, Literaturwissen-schaftlerin und Literaturtheoretikerin, lesen ihren Text Postkoloniale Theorie vor Ort. Togo-Reisebericht
Das Gespräch über das Buch
Anna Babka, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin
Peter Clar, Literatur- und Kulturwissenschaftler
Daniela Finzi, Literatur-, und Kulturwissenschaftlerin
Dazu spannende Beiträge vom Publikum.
ORF und der AFRIKANISCHE KONTINENT
Eine kontrapunktische Auseinandersetzung mit Bildern des afrikanischen Kontinents im öffentlich-rechtlichen Sender ORF von der Gründerzeit (1955) bis heute.
Diese Veranstaltung fand am 22. Mai 2018 von 19:00 bis 21:00 Uhr in der Lassallestrasse 20 / 3, 1020 Wien in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung statt.
Das Video zu dieser Veranstaltung wird hier in Kürze hochgeladen.
„Erziehung zum globalen Gemeinschaftsgefühl“, so lautete die konzeptuelle Devise des ORF der Gründerzeit (1955), und gemeint war damit auch ein frischer Blick auf Afrika. In ihrem 2016 erschienenen Buch Bilder der Dekolonisation geht die Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Paula Pfoser der Frage nach der Dekolonisierung der Afrika-Bilder im frühen österreichischen öffentlich-rechtlichen Sender ORF und damit auch den zeitgenössischen Techno-Utopien („Fernsehen als Fenster in die Welt“) nach. Inwieweit die Dekolonisationbewegung, die damals den afrikanischen Kontinent in rasantem Tempo befreite, sich in der Nachrichtenberichterstattung niederschlug? Wie schaut es heute aus?
Am Podium saßen:
MMag.a. Paula Pfoser, freie Journalistin, Kulturwissenschaftlerin und Kulturarbeiterin.
Simon INOU, Journalist und Gründer und Chefredakteur von Fresh Magazine
Moderation: Dr. Daniel Romuald Bitouh, Lektor für Afrikanische Literatur am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien, Leiter des Kulturvereins AFRIEUROTEXT
Diese Veranstaltung fand im Rahmen des freshTIVALs, des Festivals von fresh Magazine statt, in Kooperation mit AFRIEUROTEXT.
ACHILLE MBEMBEs POLITIQUES DE L´INIMITIÉ (2016) – (dt. POLITIK DER FEINDSELIGKEIT)
Eine Antwort auf das Platt-Theaterstück „Welt in Bewegung“.
Diese Veranstaltung fand am 10. April 2018 von 19:00 bis 21:00 Uhr in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung (Lassallestrasse 20 / 3, 1020 Wien) statt. Hier ein paar Fotos:
Der Kulturverein AFRIEUROTEXT bedankt sich bei all denjenigen, die an dieser Podiumsdiskussion teilgenommen haben. Im Sinne von Achille Mbembe plädiert der Kulturverein AFRIEUROTEXT für eine Politik des Humanen, des Austauschs, des Dialogs und des Friedens. Unsere kulturelle, bildungspolitische, interkulturelle und friedenspolitische Partizipationsarbeit steht unter dem Zeichen der Nachhaltigkeit.
Wir leben in einer Zeit, in der Propaganda mit der Figur des (afrikanischen) Flüchtlings zu betreiben ein Job wie jeder andere Job geworden ist. Im Zeitalter politisch-psychischer Phantasmen ist die Feindseligkeit/Inimitié zum Grundmerkmal gegenwärtiger demokratischer Vorstellungskraft bzw. -schwäche geworden. In seinem neuesten Essay – betitelt Politiques de l‘ inimitié (2016) (dt. Politik der Feindschaft) – taucht der Kameruner Geschichts- und Politikwissenschaftler Achille Mbembe in die Apotheke des Psychiaters aus Martinique (Frantz Fanon) ein, um eine psychoanalytische Lektüre gegenwärtiger demokratischer Produktion von AusschluSSmechanismen vorzuschlagen. Diese Podiumsdiskussion setztE sich daher zum Ziel, die neue Kriegsgeopolitik unserer Gegenwart – mit Achille Mbembes neuerschienenem Essay Politiques de l inimitié als Gesprächshintergrund – zu befragen und zu hinterfragen. Eine der Thesen, von denen Achille Mbembe ausgeht, lautet: die Demokratie – verstanden als Regierungsform, staatliche, wirtschaftliche und kulturelle Technik und Technologie – scheint auf der Schaffung eines reellen oder virtuellen Feindes zu beruhen. Eine Figur, die historisch unterschiedliche Gestalten verkörpert hat: „Neger“, „Jude“, „Ausländer“, „Migrant“, „Zigeuner“ „Flüchtlinge“ usw. Diese historisch, gesellschafts- und sogar macht(geo)politisch wandelnden Figuren und Figurationen der Marginalität spiegeln eine Kulturgeschichte des Ein- bzw. des Ausschlusses wider. Als Ausweg aus dieser fortbestehenden Konzentrationslagerlogik lenkt Achille Mbembe den Fokus auf die politische Denkfigur des Passanten, des Sich-Bewegenden, des Nicht-Statischen („la figure politique du Passant“) bezugnehmend auf das denken von Edouard Glissant, um die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Befindlichkeiten und Konstellationen unserer Gegenwart neu und anders zu denken bzw. zu (be-) und (ver-)handeln. Ein Augenzwinkern an ein Platt-Theaterstück.
Am Podium saßen:
Dr. Eva SCHOERKHUBER, Schriftstellerin, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin
Botschafter Georg LENNKH, derzeit Präsident von CARE Austria und Mitglied des Vorstandes des Bruno Kreisky Forums.
Moderation: Dr. Daniel Romuald Bitouh, Lektor für Afrikanische Literatur am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien, Leiter des Kulturvereins AFRIEUROTEXT.
Hier der Beitrag von Frau Lisa Ndokwu, die gestern an der Podiumsdiskussion als Teil des Publikums mit dabei war. http://www.afrikanet.info/menu/kultur/datum/2018/04/11/afrieurotext-buchhandlung-afrikanischer-literaturen/
MAARIFA / AFRIEUROTEXT Literarisches und soziokulturelles think – thank –
EDOUARD GLISSANT: POETIK DER VIELHEIT / POÉTIQUE DU DIVERS
Diese Veranstaltung fand am Dienstag, 27.02. 2017 von 19:00 bis 21:00 Uhr in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung in der Lassallestrasse 20 / 3, 1020 Wien statt. Der Kulturverein AFRIEUROTEXT bedankt sich bei all denjenigen, die an dieser Podiumsdiskussion teilgenommen haben. Hier ein paar Fotos: und AFRIEUROTEXT Buchhandlung Publikum
„Poetik der Vielheit“ – so lässt sich das „rhizomatische“ Denken, Dichten und Philosophieren Edouard Glissants zusammenfassen. Edouard Glissant, Dichter, Schriftsteller und Philosoph aus Martinique, lenkt die Aufmerksamkeit auf das AUFEINANDER-ANGEWIESEN-SEIN bzw. auf die RELATIONALITÄT als Grundvoraussetzung unseres Zusammenlebens. Die Begegnung mit dem kulturell Anderen bzw. Fremden sollte nicht instrumental naturwissenschaftlich als Verlust der eigenen Merkzeichen mißinterpretiert werden, bzw. sollte nicht unbedingt zu einem Reflex der „Kastrationsangst“ führen. Identität ist keine Abkapselung, keine Einmauerung. Identität setzt sich aus einer Vielheit von Wurzeln bzw. von Einflüssen, sprich Ressourcen zusammen: „Rhizomatische Identität“ also. Edouard Glissants Dichten und Philosophieren ist eine symptomatische Analyse unserer unheimlich gewordenen Gegenwart. Was versteht Glissant unter „kreolisierte Realität“ (réalité créole) und warum bezeichnet er unsere Welt als kreolisiert? Das Podiumsgespräch setzte sich zum Ziel, kontrapunktisch sich mit Edouard Glissants „Poetik der Vielheit“ auseinanderzusetzen, unter Berücksichtigung gegenwärtiger soziopolitischer Verhältnisse.
Am Podium saßen:
Dr. Di Tutu Bukasa, Politologe und Völkerrechtler aus der DR Kongo
Mag.a. Lena Marinova, Philosophin, Institut für Philosophie der Universität Wien
Moderation: Dr. Daniel Romuald Bitouh, Lektor für Afrikanische Literatur am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien und Leiter des Kulturvereins AFRIEUROTEXT
SEHR AKTUELL:
AFRIEUROTEXT-FRAUENBERUFSAUSBILDUNGSPROJEKT
(in Jaunde/Kamerun)
Der Kulturverein AFRIEUROTEXT finanziert die Bauarbeiten seines in Jaunde (der Hauptstadt Kameruns) entstehenden Bildungs-, Berufsausbildungsszentrums für junge Frauen aus benachteiligten Gesellschaftsschichten durch den Erlös aus dem Verkauf von Büchern aus der AFRIEUROTEXT Buchhandlung von hochkarätigen Ebenholzkunstwerken und von Kaffeebohnen und Kaffeegetränken aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern.
Ein Einkauf in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung kommt einer Spende für das Projekt BISE gleich.
(AFRIEUROTEXT Buchhandlung, Lassallestrasse 20 / Tür 3, 1020 Wien, Öffnungszeiten)
Sie können hier die Entwicklung der Bauarbeiten zum Projekt BISE mitverfolgen (hier zu den Fotos laufender Bauarbeiten).
Das Projekt BISE („Bildung als Zukunft und Hilfe zur Selbsthilfe“) ist ein nachhaltiges Projekt des Kulturvereins AFRIEUROTEXT. In vielen Ländern Afrikas südlich der Saharawüste können zahlreiche junge Frauen und Jugendliche aus benachteiligten Gesellschaftsschichten aus sozioökonomischen bzw. soziopolitischen Gründen den Schulbesuch nicht abschließen. Sie werden dann zur leichten Beute für Verkäufer von Illusionen, die meistens die schwache soziale Handlungsmacht bzw. -stellung dieser jungen Frauen und Jugendlichen ausnutzen. Es handelt sich hier um eine strukturelle Gewalt, die diese junge Frauen dazu zwingt und führt, ein Leben am Rande der Menschenwürde zu führen.
„Konkret handeln, anstatt über Afrika zu spekulieren“ lautet der Handlungs- und Reflexionsanker des Kulturvereins AFRIEUROTEXT, der seit Januar 2014 im Rahmen dieses nachhaltigen Projektes ein Bildungs-, Berufsausbildungs- und Informationszentrum für junge Frauen und Jugendliche aus benachteiligten Gesellschaftsschichten in Jaunde, der Hauptstadt Kameruns, baut. Im Mittelpunkt des Projekts BISE stehen vor allem junge Frauen, die aus sozio-ökonomischen oder sozio-politischen Gründen die Schule nicht besuchen können oder den Schulbesuch abgebrochen haben. Dieses Berufsausbildungs- und Informationszentrum wird als Auffangnetz für Bildung als Zukunft Hilfe zur Selbsthilfe fungieren. Ziel ist es, der Projektzielgruppe einen Schulabschluss zu ermöglichen, der zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit führt. Bildung und Information sind Ermächtigung und Befreiung aus den Klauen struktureller Gewalten im afrikanischen Kontext.
Zum erweiterten Programm dieses Bildungszentrums gehören regionale Sensibilisierungskampagnen über illegale Migration, falsche Europa-Bilder, über HIV und andere endemische Krankheiten, die ein lebenswertes Leben langfristig beeinträchtigen können. Dieses entstehende AFRI-EUROTEXT-Bildungs-, Berufausbildungs- und Informationszentrum wird als regionale Schnittstelle für die Länder Kamerun, Gabun, Äquatorialguinea, Zentralafrikanische Republik, die DR Kongo und die Republik Kongo fungieren. Zusätzlich zum Aus- und Bildungsprogramm dieses Zentrums wird es ein Kulturprogramm für internationale BesucherInnen und Gäste des Zentrums sowie für die kamerunische/regionale Zivilgesellschaft geben.
AFRIEUROTEXT LÄDT HERZLICH DIE ÖSTERREICHISCHE ZIVILGESELLSCHAFT ZUR UNTERSTÜTZUNG. JEDER CENT ZUGUNSTEN DER FORTSETZUNG DER BEGONNENEN BAUARBEITEN IST ZIELFÜHREND.
Besuchen Sie die AFRIEUROTEXT Buchhandlung sowie die AFRIEUROTEXT-Ebenholzkunstgalerie und erhalten Sie eine AFRIEUROTEXT-Bibliothekskarte. Wir verfügen über fachliches Wissen zu Afrikanischer Ebenholzkunst sowie zu kultur- und literaturwissenschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Themen, die den Dialog und das vielfältige Spektrum der Angelegenheiten, Anliegen und Beziehungen zwischen Afrika und Europa historisch geprägt haben und gegenwärtig weiterhin prägen. Kunst und Literatur bauen nicht nur Brücken zwischen Kulturen, sondern sie stiften sozialen Frieden und steigern die Lebensqualität.
Unsere reichhaltige fachmännische Ebenholzkunstgalerie bietet prächtige und hochkarätige Ebenholzkunstwerke aus unterschiedlichen Regionen Afrikas an. Ebenholz, das schwarze Gold Afrikas, steht für Macht, Stabilität, Prestige und hohen ästhetischen Genuss.
Ogooué-Nashorn, 8 bis 9Kg schwer, Ebenholz aus Nordgabun. Dieses Exemplar ist ein Unikat.
Sanaga-Nashorn, 4,5kg schwer, Ebenholz aus Südkamerun. Dieses Exemplar ist ein Unikat.
Frauenbüsten. 08 Objekte in dieser Kategorie vorhanden
Puhla-Marktfrau mit Korb und entbloßter Brust (antike afrikanische Kunst), Rotholz aus Guinea Conakry. Unikat.
Bulu-Marktfrauen, Ebenholz aus Südkamerun. 34 Objekte in dieser Kategorie vorhaben.
schwarzer Löwe, Ebenholz aus Gabun, 08 Objekte in dieser Kategorie
schwarzer Panther, Ebenholz aus Nordgabun. Unikat.
schwarzer Panther, Ebenholz aus Nordgabun. Unikat.
schwarzer Löwe, Ebenholz aus Nordgabun, 08 Objekte in dieser Kategorie vorhanden.
Löwenkönig (XXL), Gesamtgewicht 10-12 Kg. Ebenholz aus Nordgabun. Unikat.
Wasserträgerinnen, Ebenholz aus Südkamerun, Größe: 65-69 cm, (4 Objekte in dieser Kategorie schon verkauft, noch 6 sind vorhanden).
Fruchtbarkeitssymbol, Ebenholz aus Äquatorialguinea, Größe: 25 cm, (nur 02 Objekte vorhanden)
schwangere Frau, Ebenholz aus Nordgabun, Größe: 25 cm, (nur 01 Objekt vorhanden)
Frau mit Kind im Rücken, Ebenholz aus Südkamerun, Größe: circa 23 cm (nur 01 Objekt vorhanden)
Marktfrauen , Ebenholz aus Südkamerun, (Größe 25 bis 27 cm), (nur 05 Objekte in dieser Kategorie vorhanden)
Tänzerin, Ebenholz aus Nordgabun, Größe: 26 cm, (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Wasserträgerin, Ebenholz aus Nordgabun, Größe: 74 cm, circa 2,30 Kg, (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Batéké-Tänzerin, Originalkupferkunst aus dem DR Kongo, harter hellbrauner Holzrahmen mit Glasschutzscheibe versehen, Größe: circa 125 cm, 3,5 bis 4 Kg. (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Batéké-Tänzerin, Originalkupferkunst aus dem DR Kongo, harter hellbrauner Holzrahmen mit Glasschutzscheibe versehen, Größe: circa 125 cm, 3,5 bis 4 Kg. (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Bakongo-Marktfrau, Originalkupferkunst aus dem DR Kongo, harter hellbrauner Holzrahmen mit Glasschutzscheibe versehen, Größe: circa 125 cm, 3,5 bis 4 Kg. (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Mboshi-Wasserträgerin, Originalkupferkunst aus dem DR Kongo, harter hellbrauner Holzrahmen mit Glasschutzscheibe versehen, Größe: circa 125 cm, 3,5 bis 4 Kg. (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Krokodilmutter mit Junge (Exemplar 1), Ebenholz aus Nordgabun, Größe. circa 110 cm, 3,5 bis 4 Kg Gesamtgewicht, (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Krokodilmutter mit Junge (Exemplar 2), Ebenholz aus Nordgabun, Größe. circa 110 cm, 3,5 bis 4 Kg Gesamtgewicht, (nur 01 Objekt in dieser Kategorie vorhanden)
Elefantenkuh mit erhobenem Rüssel , Ebenholz aus Nordgabun, Größe:60 cm circa, 8 bis 10 Kg. Unikat.
Elefantenkuh mit gesenktem Rüssel , Ebenholz aus Nordgabun, Größe:40 cm circa, 5-6 Kg. Unikat.
Aschenbecher der Bakapygmäen, Ebenholz aus Südkamerun, Größe:circa 15 cm, circa 1Kg (nur 03 Objekte in dieser Kategorie vorhanden)
Fang-Masken, Ebenholz aus Südkamerun, Größe: 59-60 cm, (nur 02 Objekte in dieser Kategorie vorhanden)
Fang-Schönheit mit geflochtenen Haaren, Ebenholz aus Nordgabun.
UND MEHR :::::::::::::::::::
Kontakt: AFRIEUROTEXT Buchhandlung und Ebenholzkunstgalerie
Eine auf den afrikanischen Kontinent spezialisierte (Fach-)Buchhandlung.
Lassallestrasse 20 / Tür III, 1020 Wien
Montag bis Freitag: 10:00 bis 21:00 Uhr
Samstag: 11:00 bis 21:00 Uhr
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