Ausstellung (Teil 2): WAHNSINN UND GESELLSCHAFT
Diese Ausstellung, die die Kunst als Form des Empowerments gegen Rassismus und Rechtsextremismus hervorhebt, widmete sich der Kunst des Malers Freta Ngo (geb. Fredrik Robens). Freta Ngos Malerei zeichnet sich durch eine ausgeprägte Vitalität sowie durch eigenartig ineinander verschlungene Farbenkombinationen aus, die paradigmatisch für die Vielschichtigkeit von Gesellschaften und die Pluralität des Ichs stehen. In einer Zeit, wo Phantasmen einer Gesellschaft ohne den „Anderen“ immer mehr die politische Vorstellungsschwäche unserer Zeit bloßstellt, unterstreicht Freta Ngos Malkunst die Grenzüberschreitung. Eine Grenzüberschreitung, die die Betrachter*in einerseits in die Welten des Romans Der Palmweintrinker (1952) vom nigerianischen Schriftsteller Amos Tutuola, andererseits in die Welt des Romans Der Mann Ohne Eigenschaften (1930) des österreichischen Schriftstellers Robert Musil versetzt.
Ausstellung (Teil 2): KONZENTRATIONSLAGER, KOLONIAL-PLANTAGE UND BERGBAUKOLONIE ALS TAUFBECKEN UNSERER MODERNE (mit Rahmenprogramm im Jahr 2024)
Diese Ausstellung betonte die Rolle der Kunst als Form des Empowerments gegen Rassismus und Diskriminierung. Joseph Conrads Erzählung Heart of Darkness (1902), Franz Kafkas Erzählung In der Strafkolonie (1919), Joseph Roths Essays Juden auf der Wanderschaft (1927) Mongo Betis Roman Ville cruèlle (1952) (dt. Grausame Stadt) und Jean Amerys Essay Jenseits von Schuld und Sühne (1977) erinnern uns jeweils daran, dass das Konzentrationslager, die Kolonialplantage und die Bergbaukolonie Orte und Räume waren, in/an denen eine subalterne Menschheit gewaltvoll und phantasmatisch konstruiert und industriell produziert wurde und daher als Taufbecken unserer postmodernen Moderne gelten, um wie der Kameruner Politik- und Geschichtswissenschaftler Achille Mbembe zu sprechen. Weil überlieferte Denkweisen über den kulturell Anderen weiterhin unsere Gegenwart mitprägen, setzte sich diese Ausstellung zum Ziel, der Transnationalisierung der conditio judea und der condition negra zu gedenken, um die psychisch-phantasmatische Vorstellung einer Gesellschaft ohne den Anderen als Wahnsinn zu diagnostizieren und friedliches Zusammenleben zu zelebrieren. Ausgestellt werden recherchierte Bilder von Konzentrationslager-, Kolonialplantagen- und Bergbaukolonieszenarien, Passagen und Textauszügen, historische Kontexte und Zusammenhänge aus unterschiedlichen Archivmaterialien.
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Ausstellung : WAS HEI?T ARBEIT7ARBEITEN IM 21.STEN JAHRHUNDERT (mit Rahmenprogramm im Jahr 2024): Eine kuratorische Zusammenarbeit zwischen AFREUROTEXT und dem Verein FLUCC
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Projekt WIRD
Wertschätzung und Inklusion gegen Rassismus und Diskriminierung
Dieses Projekt nimmt sich vor, durch zielgerichtete, aber unterschiedliche Maßnahmen, Rassismus- und Rechtsradikalismus-Betroffene zu empowern: Podiumsdiskussionen, Antirassismus-Workshops für (junge) Erwachsene und für Kinder, Lesungen, Beratung-Wochenenden, antirassistische Medienarbeit, Erzählcafés, Filmabende, Lehrausflüge, Stadterkundungen, Literaturabende und Kunstausstellung mit Kunst als Form des Empowerments von Rassismus- und Rechtextremismus-Betroffenen und als Form der Stärkung des sozialen Zusammenhalts.
Weiters geht es darum, das Bewusstsein für gesellschaftliche, psychische und physische Folgen von Rassismus und Diskriminierung zu schärfen und des-wegen vor allem eine Kultur der Wertschätzung und Inklusion zu fördern und zu fordern. Es handelt sich darum, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Frieden zu stiften. Der Projektschwerpunkt liegt in der Ermächtigung von in Österreich lebenden Menschen und menschlichen Gruppen, die von Rassismus und Rechtsextremismus geschwächt sind.
Das Projekt fußt auf der Arbeitshypothese, dass das Verhalten eines Menschen einem Mitmenschen oder einer bestimmten menschlichen Gruppe gegenüber erheblich von den auf- bzw. abwertenden Erzählungen beeinflusst ist, die historisch oder gegenwärtig in der Gesellschaft über bestimmte menschliche Gruppen zirkulieren. Dies trifft sowohl auf die Volksgruppe der Roma/Sinti, Transpersonen, Jud*innen, als auch auf Menschen schwarzer Hautfarbe, auf Behinderte und auf sog. Ausländer zu.
Kultur, Kunst, Literatur und Wissenschaft bilden u.a. die 04 vier Säulen dieses Projektes, weil sie Brücken zwischen Menschen und Kulturen bauen und dadurch sozialen Frieden und Zusammenhalt stiften.
PROJEKTZIELE
1. Rassismus- und Rechtsextremismus-Betroffene empowern
2. Prävention von Radikalismus und Extremismus
3. das Bewusstsein für die gesellschaftlichen Folgen von Rassismus und Diskriminierung zu schärfen (Zerbröckelung des sozialen Zusammenhalts)
4. das Bewusstsein für die psychischen und psychischen Folgen von Rassismus und Diskriminierung zu schärfen (Krankheit und Verlust des Psychoaffektiven Gleichgewichts)
5. Förderung und Forderung einer Kultur der Wertschätzung und Inklusion
6. Kultur der Gleichgültigkeit und Abschottung entgegenwirken
Vom 01.08.2023 bis 31.10.2024 fanden im Rahmen des Projekts WIRD eine Vielfalt von Veranstaltungsformaten österreichweit statt.
Das Projekt Wird und die darin abgewickelten Aktivitäten haben aus dem Standort des Kulturvereins AFRIEUROTEXT ( in der Lassallestraße 20/3, Wien 1020 ) ein Beratungszentrum für Wertschätzung und Inklusion gegen Rassismus und Diskriminierung gemacht.
AKTIVITÄTENBERICHT mit Stand Februar 2024 hier einsehbar AKTIVITÄTENBERICHT Projekt WIRD
Nota bene: Der vollständige Aktivitätenbericht zum Projekt WIRD wird bald hier hochgeladen.
Gefördert aus den Mitteln des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.